Die Parkhöhle ist ein unterirdisches Stollensystem im Park an der Ilm, das Ende des 18. Jahrhunderts ursprünglich zur Anlage einer Brauerei entstand. Heute ermöglichen die zwölf Meter tiefen Gänge und Tunnel einen Streifzug durch 200.000 Jahre Erd- und Menschheitsgeschichte. Ein Vortragsraum steht für Veranstaltungen verschiedenster Art zur Verfügung.

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Besichtigung

Die Parkhöhle befindet sich in zwölf Metern Tiefe zwischen dem Steilhang zur Ilm und der Belvederer Allee. Eine Treppe in der Nähe des Liszt-Hauses führt zu dem Stollen hinab, der am sogenannten „Nadelöhr“, einem künstlich angelegten Felsentor an der Ilm, endet.

Der Stollen der Parkhöhle verläuft durch die lockeren Schichten des Flussschotters und der Auesedimente der Ilm. An der Decke befinden sich Versteinerungen fossiler Pflanzen und Tiere eines vorzeitlichen Sees.

Führung durch den unterirdischen Stollen
Führung durch den unterirdischen Stollen
Das geologische Fenster enthüllt die Gesteinsschichten der Parkhöhle
Geologisches Fenster der Parkhöhle

Die neue Dauerausstellung erzählt die Geschichte der Parkhöhle: angelegt in der Goethezeit, Jahrzehnte lang ungenutzt, gegen Ende des 2. Weltkrieges zum Schutzraum ausgebaut, ist sie seit 1997, unterbrochen von Pandemie und einer umfassenden Erneuerung, nun wieder zugänglich.

Geschichte

Abwasserstollen – Wandelgang – Luftschutzkeller – Untertagemuseum

Die Entstehung der Parkhöhle geht auf den Wunsch des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach nach einer eigenen Brauerei zurück. Zwischen 1794 und 1796 wurde im Park an der Ilm ein circa 500 Meter langer Stollen zur Bierlagerung und Ableitung des Brauchwassers der geplanten Brauerei angelegt. Nach Aufgabe des ursprünglichen Vorhabens diente der Stollen zum Sand- und Kiesabbau. Es entstand ein weit verzweigtes Tunnelsystem, das Hofgesellschaften und Parkbesucher in den Jahren von 1810 bis 1830 gelegentlich als unterirdischen Wandelgang nutzten. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde ein Teil der Anlage als Luftschutzbunker ausgebaut. In diesem Bereich befinden sich die heutigen Museumsräume. Von 1992 bis 1999 wurde das teilweise verfüllte und baufällige Stollensystem in einer aufwändigen Sanierungsaktion wieder zugänglich gemacht.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.